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Spinelli: DWW akquiriert zwei weitere Grundstücke

Mit dem Projekt KÖNIGSKINDER entwickelt die DEUTSCHE WOHNWERTE auf dem Mannheimer Spinelli-Areal derzeit ein modernes Quartier mit besonders hoher Nutzungsvielfalt. Nun stand die Konzeptvergabe für den zweiten Bauabschnitt an, der ein Gemeinschaftsbaufeld aus insgesamt 15 Grundstücken umfasst. Auch hieran hat der Heidelberger Projektentwickler und Bauträger teilgenommen und den Zuschlag für gleich zwei Grundstücke erhalten. Die beiden Gewinnerbeiträge stammen aus den Federn der renommierten Architekturbüros Fink + Jocher aus München (B13.1) und DGJ Architektur aus Frankfurt am Main (B13.4).

Dabei überzeugten die Architekten mit ganz unterschiedlichen Konzepten. So soll der Gebäudeentwurf für das Baufeld B 13.1 ein weiterer Baustein im Spinelli Quartier sein, der mit einer freundlichen, identitätsstiftenden Architektur die Atmosphäre für ein lebendiges, durchmischtes und vielfältiges Wohnquartier schafft. Geplant sind drei Wohngeschosse, deren Dach durch den filigranen Aufbau eines Gewächshauses geprägt wird. Deshalb trägt das Projekt auch den liebevollen Arbeitstitel „Das Gewächshaus“. Der überdachte Dachgarten kann später auf unterschiedlichste Art genutzt werden. Denkbar ist zum Beispiel die Nutzung einer urbanen Farm, die das ganze Jahr bewirtschaftet werden kann. Auch andere Konzepte wie ein gastronomischer Betrieb, Coworking Flächen oder Loft-Wohnen im Grünen wären hier denkbar. Die nach Westen ausgerichteten verglasten Dachflächen sollen als Photovoltaikmodule errichtet werden und belegen so nahezu die gesamte Dachfläche. In Richtung Süd-Osten bilden runde Balkone die Brücke ins Freie.

Das neue Gebäude wurde von Fink + Jocher als ressourcenschonender Holzhybridbau geplant und setzt auf eine robuste Struktur für zeitgemäßen Wohnraum für unterschiedlichste Bewohnergruppen und Lebensmodelle. Insgesamt entstehen im Gebäude ca. 16 Wohneinheiten auf einer Gesamtwohnfläche von rund 1.600 Quadratmetern.

„Die einzige Konstante ist der Wandel“: So umschreibt DGJ Architektur seine Interpretation für den Gebäudeentwurf auf dem Grundstück B13.4. Dabei handelt es sich um einen sehr flexiblen Entwurf, der sich vor allem an junge Familien und Alleinstehende mit Kindern richtet. So findet sich im Erdgeschoss eine Kindertagesbetreuung, die von Tageseltern für die kleinen bis hin zur Hausaufgabenbetreuung für die größeren Kinder reichen soll. Das Angebot entsteht in Kooperation mit der Familiengenossenschaft eG aus Mannheim. Gleichzeitig finden sich im Erdgeschoss Bereiche, die als Coworking-Flächen genutzt werden können.

Es sind nicht nur verschiedene Grundrisse in der freien Gebäudestruktur möglich. Diese können auch zusammengeschaltet werden, was sie für die genannte Zielgruppe besonders interessant macht. So können beispielsweise ganze Wände kompakt entfernt oder zwischen einzelnen Wohneinheiten Zwischentüren zur benachbarten Wohneinheit eingesetzt werden - ideal, wenn die Nachbarn einmal auf die Kinder aufpassen sollen. Denkt man in diesem Zusammenhang an das Mehrgenerationenwohnen, lassen sich auf die gleiche Weise zwei Wohneinheiten bequem zusammenschalten.

Darüber hinaus fügt sich das Stadthaus, das unmittelbar an der Promenade liegt, sehr harmonisch in das grüne SPINELLI-Quartier ein. So ist nicht nur eine Dachbegrünung angedacht, sondern auch eine Begrünung der Fassade in Richtung der Promenade. Das ermöglichen spezielle auf den Balkonen fest installierte Pflanzkübel, inklusive Bewässerungssystem und Geländernetze, die als Rankgitter dienen. Das Gebäude ist in Holzhybrid-Bauweise geplant und verfügt über eine vorgehängte Holzfassade. Auf ca. 1.150 Quadratmetern Wohnfläche entstehen rund 15 Wohneinheiten.

Was beide Entwürfe neben der ökologischen Bauweise eint, ist der zeitgemäße KfW40-Standard, inklusive Anschluss ans Fernwärmenetz und der großflächige Einsatz von Photovoltaikanlagen. Darüber hinaus möchte die DEUTSCHE WOHNWERTE auch bei diesen beiden Gebäuden die CO2-Neutralität erreichen. Dabei legt das Unternehmen eine CO2-Bilanzierung nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zugrunde, deren Mitglied man bereits seit vielen Jahren ist. Sollte bei den beiden Bauten ein CO2-Überschuss ermittelt werden, wird er von der DEUTSCHE WOHNWERTE kompensiert. Das Unternehmen ist dafür eine Kooperation mit Primaklima e.V. eingegangen. Der gemeinnützige Verein setzt sich seit mehr als 30 Jahren für Waldschutz- und Aufforstungsprojekte und damit für ein besseres Klima auf unserem Planeten ein.

Auch bei den Grundstücken B13.1 und B13.4 greift das umfassende Mobilitätskonzept, das für das gesamte SPINELLI-Areal erarbeitet wurde. Die beiden Grundstücke verfügen über kein eigenes Untergeschoss für Stellplätze. Die Bewohner können hierfür auf eine der zentralen Quartiersgaragen zugreifen. Insgesamt wurde für das autoarme Quartier ein Stellplatzschlüssel von 0,8 festgelegt, um vornehmlich nachhaltigen Mobilitätsformen und Sharing-Konzepten Vorfahrt zu gewähren.

Vorbildlich ist das Gesamtquartier auch im Bereich des sozialen Wohnungsbaus. So kommt hier ein Quotenmodell zum Einsatz, wonach 30% aller Wohnungen unter dem städtischen Durschnitt liegen.

Bildquelle: DGJ Architektur GmbH