// Wernau

Zwei erste Plätze für die Deutsche Wohnwerte

Gleich bei zwei von vier Losen hat sich die DEUTSCHE WOHNWERTE mit ersten Plätzen in einem Architekten- und Investorenwettbewerb des schwäbischen Wernau durchgesetzt, wie das Preisgericht um den Vorsitzenden Prof. Jörg Aldinger jüngst bekannt gab. Betreut hatten den Wettbewerb der Stadt Wernau „kohler grohe architekten“ aus Stuttgart. Die DEUTSCHE WOHNWERTE wusste mit innovativen Planungen der florian krieger architektur und städtebau GmbH aus Darmstadt und der Mannheimer Motorlab Architekten zu überzeugen – sowie mit einem attraktiven Freiraumkonzept, das der erwarteten Klimaveränderung mit zukunftsweisender Gestaltung und nachhaltiger Umsetzung Rechnung trägt. Verbunden mit den Auszeichnungen sind Preisgelder von 24.000 und 13.000 Euro.

„Den Verfassern gelingt eine überzeugende Anordnung der Baukörper mit einer drei- bis viergeschossigen, gegliederten Bebauung entlang der Bonyhader Allee und einer deutlichen Kopfbebauung am Quartierplatz“, lobt das Preisgericht den Entwurf für Los 2. Die Gliederung der Baukörper entlang der Allee sei in Materialität und Plastizität der Fassade überzeugend, ebenso die Fügung unterschiedlich großer und mehrseitig orientierter Wohnungen um die gut positionierten Erschließungskerne. Angetan waren die Preisrichter ferner von der flexibel angelegten Integration der Gewerbeeinheiten im Parterre. Insgesamt biete das Exposé ein „schlüssiges Gesamtkonzept mit attraktiven Wohnangeboten und belebten Erdgeschosszonen“.

In Los 2 bilden zwei markante Gebäude, die einen Platz und Treffpunkt einrahmen, zugleich das Entrée ins Quartier. Zentraler Gedanke der Planungen ist es, die künftigen Bewohner durch eine Kammstruktur vor Lärm zu schützen. Dazu wurde auf den Reißbrettern von florian krieger architektur und städtebau eine zweite Gebäudeschicht entworfen, zu den Hofseiten hin gestaffelt und längsseitig versetzt, die der Straßenflucht zudem Rhythmik und Dynamik verleiht. Putz wechselt hierbei zum Holz der rückwärtigen Fassaden. 15 und somit rund 20 Prozent der Wohnungen sollen mietpreisreduziert sein.

Holz als nachwachsender Rohstoff, eine möglichst geringe Flächenversiegelung, Dachbegrünung und ein moderner Energiemix helfen im Kontext mit sommerlichem Wärmeschutz und einem ausgeklügelten Belüftungskonzept die Folgen des Klimawandels im Quartier abzumildern. In den Tiefgaragen sind reichlich Fahrradstellplätze vorgesehen. Basis der Freianlagenkonzeption ist die fließende Kulturlandschaft von Wernau am Neckar und deren Charakter – und lässt diese gewissermaßen in das Areal einströmen. Die landschaftstypischen Ackerflächen verwandeln sich im Neubaugebiet in dynamisch nachempfundene Schollen und werden als Beete, Spielplätze, Belagsflächen und Aktionspunkte ausgeformt. Auch die prägenden Farbtöne finden sich im Quartier wieder, das summa summarum einen sanften Übergang mit dem Umland herstellt.

Beispielhaft hierfür ist der Entwurf für Los 3, der die Preisrichter nicht minder begeisterte: „Die Verfasser interpretieren das Baufeld als ein parkartiges Grundstück, indem vier reine Wohnungsbauten positioniert werden. Es entsteht dabei ein wohltuendes, homogenes Wohnquartier, welches in Form seiner besonderen Außenraumtypologien der einzelnen Wohnungen ein ganz eigenständiges Gesamtbild erzeugt.“ Dass sämtliche, loggienartigen Balkone den Gebäuden entweder angehängt oder vorgestellt sind, sodass die Baukörper eine hohe räumliche Plastizität erfahren, strich die Jury genauso heraus wie den guten Schnitt der Wohnungen selbst und ihre Ausrichtung zum offenen Landschaftsraum hin.

„Familienwohnen im Punkthaus-Ensemble mit Aussicht“ sind die Pläne denn auch folgerichtig überschrieben, die von Motorlab Architekten ausgearbeitet und für ihre hohe Eigenständigkeit gerühmt wurden. Von den reinen Holzhybridkonstruktionen heben sich im Wortsinn die vorgehängten Balkone ab, die nestgleiche Baumhäuser nachbilden und im Dialog mit Natur und unmittelbarer Umgebung den vier Baukörpern ihre Einzigartigkeit und Raffinesse verleihen. Geförderte Mietwohnungen sind neun ausersehen, was 23 Prozent des Gesamtbestandes entspricht.

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